"Werfen Sie einen Blick in die faszinierende Welt der Zukunft.

Erleben Sie die unglaublichen Abenteuer einer Weltraumagentin des 22. Jahrhunderts.

Hören Sie die erregende Fortsetzungsgeschichte mit dem Titel:

Gloria Galaxis

und das Geheimnis der Unsterblichkeit "

Lang ist's her ...

So tönte es von April 1974 bis Januar 1975 an 20 Freitag-Abenden aus der Lautsprechern der heimischen (HiFi-)Stereoanlage, sofern sich der - meist jugendliche - SF-Fan nicht noch mit einem monauralen Empfangsgerät begnügen mußte, und sorgte trotz aller Ironie und freundlich-persiflierender Zielsetzung dieser Mini-Hörspiel-Serie für eine heimliche und jeweils vier- bis fünfminütige währende Gänsehaut. An die kongeniale und Maßstäbe setzende deutsche Hörspielvertonung der ersten beiden Bände der aus fünf Büchern bestehenden vierbändigen Trilogie "Per Anhalter ins All" bzw. "Per Anhalter durch die Galaxis" (ja, ich weiß, daß zuallererst das Hörspiel in Great Britain war - aber das deutsche Hörspiel beruhte auf den englischen Büchern) war - jedenfalls in Deutschland - noch nicht zu denken und da erst etwa ein Jahrzehnt darauf in den 80er Jahren Videorecoder auch in Normalverdienerhaushalten heimisch wurden, konnte sich der SF-Fan multimedial seinen "Stoff" abgesehen von den eher seltenen SF-Hörspielen nur bei den damals sehr seltenen Wiederholungen der (Kult-)Serie "Raumpatrouille - Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion" und natürlich, falls und soweit zu ertragen, bei "Raumschiff Enterprise" holen - sofern er nicht in der Lage war, wenigstens den Fersehton von "Orion" auf Magnetband zu bannen und sich durch dessen Anhören die gewünschte Gänsehaut zu verschaffen. Für den erfahrenen SF-Leser war "Raumschiff Enterprise" dagegen überwiegend ein Ärgernis, auch wenn natürlich auch ich mangels Alternativen keine Folge versäumte. Da war natürlich "Gloria Galaxis" ein echtes "Highlight", wie wir heute sagen, für nahezu ein dreiviertel Jahr der zweiwöchentliche Radio-SF-Höhepunkt (der andere wöchentliche Radio-Höhepunkt war die Hitparade International), erst recht natürlich beim ersten Anhören, da Dauer, weitere Entwicklung und Auflösung völlig offen waren.

Weitestgehend unbekannt - nach der extrem geringen Zahl entsprechender Fundstellen im Web zu urteilen (die sehr wenigen Fundstellen gehen zurück auf eine Such-Anfrage im Usenet) - ist diese Hörspiel-Serie auch bzw. noch bis heute. Dem möchte ich mit dieser kleinen Seite abhelfen, denn diese Mini-Serie hat es nicht verdient, auf ewig in der Versenkung zu verschwinden bzw. dort zu bleiben. Recht unverkrampft wird hier mit den heiligen Ikonen und Sujets des SF-Genres jongliert und ähnlich wie im "Anhalter" - wenn auch bei weitem nicht mit dessen teilweisen Aberwitz - ironisiert. Dabei orientiert man sich aber an den damals gängigen SF-Klischees und -Annahmen wie etwa dem staubtrockenen aber grundsätzlich nicht gänzlich unbewohnbaren Mars oder der Venus als feuchtheiße Hölle aus Sümpfen und Urwäldern, und auch Begriffe wie "Luna Port", "Photonenantrieb", "Positronengehirn", "Esper", "Telepathie", "Videofon", "Traktorstrahl", "Schutzschirm", "Erstes Gesetz der Robotik" usw. ließen den typischen und Perry-Rhodan-sozialisierten SF-Leser sich heimisch fühlen und verraten dem Kundigen, daß hier keine Ignoranten sondern wenn nicht SF-Fans aber zumindest im SF-Genre wenigstens etwas Kundige am Werk waren. Daß wie häufig in Details etwas zu bemüht auf "futuristisch" getan wird, die storyimmanente Logik manchmal etwas leidet - z.B. Ultraschallgeschütze im Weltraum, Raumanzug für einen Roboter - und die leider SF-üblichen anachronistischen Versatzstücke bemüht werden wie z.B. körperliche Folter trotz der Verfügbarkeit von "Wahrheitsseren", ist noch zu verschmerzen, zumal der Humor meist recht trocken und erfreulich untypisch für die 70er Jahre, also nicht allzu aufgesetzt und platt, ist. Ob es aber Absicht war, daß Gloria - jedenfalls mit einiger Distanz betrachtet - für eine Spezialagentin des Geheimdiensts unsäglich unfähig, naiv und inkompetent erscheint, die weder die Ausbildung bestehen noch ihren ersten Einsatz überleben dürfte, also ob etwa eine Ironie auf den Super-Geheimagenten James Bond beabsichtigt war (auch wenn derart subtile Anzüglichkeiten für die 70er Jahre eher untypisch erscheinen), oder ob ihre Dauer-Rettung durch andere, vor allem durch ihren Assistenten Andy, lediglich der Dramaturgie geschuldet ist, muß letztlich offen bleiben. Aus heutiger Sicht auffällig und zugleich erfrischend ist natürlich auch die Mißachtung der grundlegensten political correctess - wegen derer wir mittlerweile z.B. nur noch Schaumküsse verzehren und mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, daß altehrwürdige Familien- und Unternehmensnamen und -marken auf dem Index der Rassendiskriminierung landen und in den Fokus radikaler Gutmenschen geraten -, die sich etwa in zweifellos von den Autoren nicht als solche beabsichtigten aber offensichtlich rassistischen und fremdlebewesenfeindlichen Titulierungen der Venusier als "triefäugige Schleimbeutel" und "tropfnasige Tentakelungeheuer" von der Venus sowie "saugnäpfige Sumpfmoster" manifestiert.

Leider kann ich mich nicht mehr exakt erinnern, wie ich damals auf dieses akustische SF-Kleinod "Gloria Galaxis" aufmerksam wurde - aber da ich damals ein hörspielbegeisterter Schüler mit entsprechend viel freier Zeit war, vermute ich, daß ich durch entsprechende Ankündigungen in der regelmäßig gehörten Freitag-Abend-Sendung "Funk für Fans" des HR1 (später nach HR3 verschoben) darauf aufmerksam wurde. Glücklicherweise besaß ich aber damals schon ein Tonbandgerät, das ich - zunächst "auf Verdacht" - mitlaufen ließ -"auf Verdacht" deswegen, weil der angekündigte "Humor" Schlimmes erwarten ließ. Umso angenehmer die Überraschung, daß sich "Gloria Galaxis" retrospektiv beurteilt eher in der Art des späteren "Per Anhalter ins All" behielt und die Grenze des für einen eingefleischten SF-Fan noch Erträglichen nicht überschritt. Ausweislich eines mir vorliegenden Dokuments wahrscheinlich produziert beim HR - auch wenn der HR dies aus dem eigenen Archiv bzw. den dort (nicht) aufbewahrten Unterlagen nicht definitiv positiv bestätigen kann, das Fehlen eines Übernahmevermerks bei der einzigen dort erhaltenen Folge Nr.17 aber ebenfalls auf eine Eigenproduktion hindeutet - wurde die Hörspiel-Serie möglicherweise auch von anderen Sendern ausgestrahlt (vielleicht kann der eine oder andere damalige Hörer hierzu weitere Informationen beisteuern); da mir damals nur eine Zimmerantenne zur Verfügung stand deutet die Qualität jedenfalls der letzten meiner Aufnahmen aber auf einen sehr gut zu empfangenden Sender und damit den HR hin; außerdem passen die sich aus den mir vorliegenden Unterlagen ergebenden Sendedaten exakt zu meinen damaligen Aufzeichnungen (als Schüler hatte man noch Zeit für diese Sorgfalt). Aufgrund damals zeitweilig aufgetretener technischer Probleme und dem Erfordernis des teilweisen wiederholten Umkopierens ist die Qualität eines nicht unerheblichen Teils der Aufnahmen leider eher schlecht, wobei die fast vierzigjährige Lagerung ihren Teil dazu beigetragen hat. Allerdings haben die Bandaufnahmen diese Zeit wenigstens überdauert und können noch angehört werden, was man von einer digitalen Speicherung gleich auf welchem Medium kaum erwarten könnte. Und da, soweit feststellbar, in den Archiven der Rundfunktanstalten nur noch Folge Nr.17 erhalten ist, sind meine neunzehn Mitschnitte allenfalls mit den schwarzen Merkur-Diamanten, die zu Beginn der Hörspiel-Serie noch eine Rolle spielen, aufzuwiegen.

Geschichte und Charaktere

Mit den 20 jeweils knapp vier bis fünf Minuten dauernden und zumeist zweiwöchentlich im Rahmen der "Funk für Fans"-Sendung freitags ausgestrahlten Mini-Folgen - von denen höchstens jeweils zwei Minuten "echte" Handlung enthielten - wird die Suche der Titelheldin nach dem "Geheimnis der Unsterblichkeit" in Form der letzten noch erhaltenen Probe der marsianischen Unsterblichkeitsdroge und zugleich nach dem verschwundenen Wissenschaftler Timotheus Keinstein akustisch nachgezeichnet. Dabei muß sie sich mit "venusianischen Sumpfmonstern", Raumpiraten, intriganten Handlangern der "Terra-Müll-Compay", verschlagenen Gangstern auf Mars und natürlich der bösen Verräterin Verena Antova auseinandersetzen. Letzten Endes findet sie das Unsterblichkeitsserum und Keinstein; das Mittel gegen die Alterung wird zwar zerstört, aber sie und Keinstein finden zueinander. Und wenn sie nicht gestorben sind (was mangels Unsterblichkeitsdroge und teilnehmenden Interesses von ES aber zweifellos ihr Schicksal ist/war/sein wird) ....

Die Protagonisten der Serie sind natürlich zunächst unsere Gloria Galaxis, eine oder besser anscheinend "die" Geheimagentin der Terranischen Förderation, vermutlich noch keine dreißig Jahre alt, die zwar offenbar von ihrem Chef als sein bestes Pferd im Stall angesehen wird aber bei Lichte betrachtet erstaunlicherweise keiner einzigen der brenzligen Situationen, in die sie im Laufe der Hörspiel-Serie gerät, gewachsen ist, sondern sich im Gegenteil eher als ausgesprochen unfähig erweist, sowie ihr Assistent, der Androide Andy. Damit ist kein künstlicher Mensch im Sinne eines Klones oder Replikanten ("Blade Runner") gemeint sondern der klassische humanoide Roboter ("Maschinenmensch") der Science Fiction, wenn auch in menschlicher Gestalt und menschlichem Äußern und Gehabe - ein Androide eben. Aufgrund seiner früheren Verwendung als Butler des Typs "ausgehendes 19. Jahrhundert" bei Lady Agather Armstrong-Jones befleißigt sich Andy einer selbst für die 70er Jahre etwas antiquierten Sprech- und Verhaltensweise, die sich allerdings nach einigen Folgen (möglicherweise aufgrund der erforderlich gewordenen Überholung als Folge seines überobligatorischen Einsatzes zur Abwehr des venusischen Enterers - eine entsprechende Umprogrammierung hatte Gloria kurz zuvor ja auch angekündigt) etwas abschleift. Trotz Andys angenehmer Umgangsformen bleibt seine Beziehung zu Gloria rein freundschaftlich, soweit dies zwischen Mensch und einem subordinierten Roboter möglich ist - Emotionen behält sich Gloria für die erst in Folge 17 "persönlich" auftretende andere Hauptperson vor: Nämlich für Timotheus Keinstein, der als Wissenschaftler mit der Erforschung des marsianischen Unsterblichkeitsgeheimnisses befaßt ist. Nebenrollen füllen Glorias "Boß", der Chef des Geheimdiensts der Terranischen Förderation, Raumadmiral Uranus Stevenbaker, und der Marsianer 356 aus. Einen Bösewicht und Gegenspieler muß es auch hier geben und diesen Part übernimmt vor allem die gleichfalls für den Geheimdiensts der Terranischen Förderation tätige und vermutlich höchst attraktive Verräterin und Esperin Verena Antova - die anderen Fieslinge wie der namenlose Kommandant des venusischen Raumkreuzers, der Raumpirat und Anführer der "Sternenräuber" Ragnar von Ceres sowie der intrigante Handlanger "John Smith" der Terra-Müll-Company tauchen nur kurz auf und werden, soweit für die Handlung erforderlich, kurzerhand und zügig ihrem verdienten Ende zugeführt.

Ähnlich wie beim späteren "Per Anhalter ins All" macht auch hier die Titel- und Abspannmusik besonderen Eindruck. Im Gegensatz zu dem Werk, das Frank Duval für "Per Anhalter ins All" komponiert hat und das meines Wissens höchst bedauerlicherweise nirgends als vollständiges Opus veröffentlich wurde oder zugänglich ist, basiert diese Musik von "Gloria Galaxis" auf dem "007"-Thema von John Barry, das erstmals in "From Russia, with Love" verwendet und in dessen Soundtrack als "007" bezeichnet wird, dort bei "007 Takes The Lektor" wiederkehrt und schließlich nach mehrfacher weiterer Verwendung erstmals - und zugleich zuletzt - im Soundtrack von "Moonraker" in der zweiten Hälfte des Stücks "Bond Arrives In Rio And Boat Chase", also dem "Boat Chase", voll entwickelt und gespielt wird. Die originale bei "Gloria Galaxis" verwendete Komposition ist zwar nicht zugänglich, aus "007" und "Boat Chase" läßt sich aber mit etwas Geschick im Umgang mit Audacity o.ä. eine ansprechende "Vollversion" zum Privatgebrauch basteln.

Woher nehmen ...

Soviel allgemein. Wer nunmehr Appetit auf diese Hörspiel-Serie erhalten hat, ist mit dem Problem konfrontiert, daß sie schon deswegen niemals erneut ausgestrahlt werden oder auf CD erscheinen wird, weil sie offenbar keine der Rundfunkanstalten und möglichen Produzenten archiviert hat und - rechtlich korrekt - auch nirgends downgeloaded werden kann, zumal man sich nicht einmal die Lizenz/Erlaubnis für ein derartiges download-Angebot einholen könnte, weil es nicht möglich ist, den produzierenden Sender definitiv festzustellen, und auch der vermutliche Produzent HR seine Urheberschaft nicht positiv bestätigen kann. Die Verwertungsgesellschaft des HR war zwar so freundlich, mir "für den Fall daß" ihr placet zu erteilen - da die Verwertungsrechte des HR aber nicht sicher sind hilft dies letztlich nicht weiter. Schlimmer noch - im ganzen Web findet sich wie erwähnt bis heute (Herbst 2017) nur ein einziger, kümmerlicher Verweis auf "Gloria Galaxis", und zwar als überdies nicht beantwortete Such-Anfrage im Usenet. Da sogar beim Deutschen Rundfunkarchiv nichts weiter über Gloria Galaxis bekannt ist und auch deren Hörspieldatenbank "Gloria Galaxis" nicht kennt ("Per Anhalter ..." ist dagegen verzeichnet), besteht wenig Aussicht, "offiziell" an eine Kopie zu gelangen. Andererseits braucht man sich so auch nicht über die andernfalls damit verbundenen Kosten von 30 bis 50 Euro je Folge zu ärgern (10 Euro je Minute - davon knapp die Hälfte reine Füllsel und nicht handlungstragend - sind mehr, als selbst Top-Anwälte aus Großkanzleien berechnen und 1.000 Euro für alle 20 Folgen ein absurder und prohibitiver Preis). Um aber denjenigen, die "Gloria Galaxis und das Geheimnis der Unsterblichkeit" nicht kennen oder sich nur noch vage erinnern, dennoch einen Eindruck zu vermitteln, was ihnen entgangen oder entfallen ist, möchte ich den Inhalt der 20 Folgen kurz beschreiben:

Der Inhalt der zwanzig Folgen

Folge 1 (5.4.1974):
Die erste Folge beginnt mit der vielversprechenden Einleitung:

"Unsere Geschichte beginnt irgendwo im interplanetaren Weltraum zwischen Merkur und Venus. Dort befindet sich zur Zeit - man schreibt den 3. April des Jahres 2104 - die lichtschnelle Raumyacht "Andromeda 2" auf dem Rückflug zur Erde. An Bord sind Gloria Galaxis, Geheimagentin der Terranischen Förderation in geheimer Mission, und ihr - nun sagen wir - ständiger Begleiter und Assistent, der Androide Andy. ..."

Gloria und Andy befinden sich auf dem Rückweg von einem Einsatz auf der Merkuroberfläche, bei dem sie (der Hintergrund bleibt unklar) in den Besitz der berühmten und unschätzbar wertvollen schwarzen Merkur-Diamanten gelangt sind. Gerade als sich Gloria von dem anstrengenden Oberflächeneinsatz bei einem leckeren Essen - "Filespitzen aus Synthetik-Rind in Planetoiden-Soße und frischen Algensalat" - entspannen will kreuzt ein fremdes Raumschiff den Kurs ihrer "Adromeda 2". Das fremde Raumschiff reagiert nicht auf ihre Funkanrufe sondern greift die "Andromeda 2" ohne Warnung mit Ultraschallgeschützen (im Weltraum !) an.

Folge 2 (26.4.1974):
Durch das Hochfahren der Schutzschirme können Gloria und Andy den Ultraschall-Angriff abwehren. Ihr Versuch, sich von dem Fremden abzusetzen, mißlingt, weil dieser die "Adromenda 2" mit einem Traktorstrahl an sich fesselt. In der optischen Bilderkennung sieht das fremde Raumschiff wie eine "fliegende Untertasse" aus, die nach Meinung Andys nur unter der dichten Wolkendecke der Venus beheimatet sein könne. Der Kommandant des venusischen Raumschiffs "Ariagon" nimmt Kontakt mit Gloria Galaxis auf und fordert wegen des unberechtigten Eindringens in venusisches Hoheitsgebiet die Übergabe der "Andromeda 2". Gloria erwartet, einem "tropfnassen schleimigen Sumpfmonster" von der Venus "Auge in Triefauge" gegenüberzustehen, und fordert Andy auf, sich einen Ausweg auszudenken (was zum ersten ernsthaften Stirnrunzeln des Hörers führt, denn an sich, so sollte man meinen, obliegt das Auffinden von Schlupflöchern und Fluchtmöglichkeiten dem Top-Geheimagenten selbst).

Folge 3 (10.5.1974):
Andy kommt in der "Katastrophenschaltung" zu dem Ergebnis, daß die "triefäugigen Schleimbeutel von der Venus" mit 99,7883% Wahrscheinlichkeit sehr lärmempfindlich sind und daher die für sie absolut tödlichen Ultraschallwaffen bevorzugen (ohne Andy wäre Uranus Stevenbackers Top-Agentin erstaunlicherweise schon jetzt erledigt und die Serie mit Folge 3 beendet gewesen). Gloria beschließt, dem enternden "tropfnasigen Tentakelungeheuer von der Venus" Musik aus der Mitte des 20.Jahrhunderts mit 130 dB aus ihrer Oktophonieanlage um die "schleimigen Ohren" zu hauen. Schockiert von dessen offenbar nicht sehr erfreulichen Anblick "husten" sie und Andy dem "saugnäpfigen Sumpfmoster" etwas in Form einer Geräusch- und Musik-Kakophonie, die den Venusier zu einem Haufen schmieriger Brühe mit obenauf schwimmendem Auge reduziert. Von dem Abenteuer bleibt nur ein ziemlich eingesauter Teppichboden zurück, dessen Reinigung natürlich Andy obliegt.

Folge 4 (24.5.1974):
Noch angegriffen von dem abgeschlagenen Angriff der Venusier erreicht Gloria ein Videofonruf ihres Vorgesetzten, dem Chef des Geheimdiensts der Terranischen Förderation, Raumadmiral Uranus Stevenbaker, vom Mars. "Uri" beordert Gloria Galaxis zum Mars, um dort unerklärliche Vorgänge, insbesondere das plötzliche Verschwinden des Wissenschaftlers Timotheus Keinstein, aufzulären. Keinstein sei Leiter des absolut höchst geheimen "Ewigkeitsprojekts", das sich - wie Andy (erstaunlicherweise) weiß - mit der Wiederbeschaffung der verlorengegangenen marsianischen Unsterblichkeitsdroge befaßt. Zuvor sollen Gloria und Andy mit der "Adromeda 2" in eine Parkbahn um den Mond gehen, wo ein Kurier die schwarzen Merkur-Diamanten übernehmen und zur Erde bringen soll. Die besondere Eile begründet der Raumadmiral damit, daß Keinstein dem "Geheimnis der Unsterblichkeit" auf der Spur gewesen sei.

Folge 5 (7.6.1974):
Nachdem die "Adromeda 2" in die Umlaufbahn um den Mond eingeschwenkt ist, meldet sich verspätet der angekündigte Kurier und koppelt mit dem Kurierboot "Luna 11" an die "Andromeda 2" an. Der recht rüpelhaft auftretende Bote entpuppt sich aber als der berüchtigte Raumpirat und Anführer der "Sternenräuber" Ragnar von Ceres, der mit gezogenem Strahler Gloria um die Merkur-Diamanten erleichtern möchte.

Folge 6 (21.6.1974):
Durch Aktivierung seiner Beschleunigerschaltung für Krisensituationen gelingt es Andy, Ragnar von Ceres zu überwältigen (ein weiteres Mal wäre unsere Top-Agentin ohne Andys rettende Hilfe vielleicht nicht verloren - die weiteren Absichten Ragnar von Ceres´ bleiben im Dunkeln - aber über alle Maßen beschämt und blamiert gewesen). In dem Handgemenge löst sich aber ein Schuß aus dem Strahler des Raumpiraten, der sowohl Andy leicht beschädigt als auch den Bordcomputer der "Andromeda 2" zerstört. Gloria und Andy verlassen in den beiden einzigen Raumanzügen (wozu benötigt ein Roboter einen Raumanzug?) und dem kleinen Rettungsboot der "Andromeda 2" die auf den Mond abstürzende Raumyacht, in der Ragnar von Ceres, den Andy wegen des ersten Gesetzes der Robotik nicht töten konnte, bewußtlos zurückbleibt (was natürlich die Frage nach der erfolgreichen Implementation der Asimov´schen Gesetze der Robotik aufwirft, denn Andy hat ganz eindeutig gegen das erste Gesetz der Robotik - 2. Halbsatz i.V.m. Gesetz Nr.3 bzw. 2 - verstoßen, indem er Ragnar von Ceres nicht seinen eigenen Raumanzug überlassen oder diesen wenigstens im Rettungsboot mitgenommen bzw. dessen Zurückbleiben in der abstürzenden "Andomeda 2" zugelassen hat).

Folge 7 (5.7.1974):
Gloria und Andy landen mit dem Rettungsboot 1500 km von Luna Port entfernt auf dem Mond und beschließen, zur nächsten Erhebung zu marschieren, um von dort Luna Port um Hilfe anfunken zu können. Nach viele Stunden Marsch beobachten sie kurz bevor ihre Atemluft zur Neige geht den Absturz der "Andromeda 2" mit Ragnar von Ceres an Bord, sind aber noch nicht auf dem Gipfel angelangt.

Folge 8 (19.7.1974):
Mit letzter Kraft, Energie und Atemluft erreichen Gloria und Andy den Gipfel, von dem sie Luna Port anfunken können. In letzter Sekunde werden sie von dem von Raumadmiral Uranus Stevenbaker geleiteten Suchtrupp gerettet, der durch Chef-Esperin Verena Antova, die Gloria "gedanklich orten" konnte, auf die richtige Spur gebracht wurde (auch dies hätte ohne die Hilfe Dritter sowohl Glorias vorzeitiges Ende als auch das der Serie bedeutet - und überdies wird sie peinlicherweise von ihrer größten Widersacherin gerettet). Auch das Wrack der "Andromeda 2" wird gefunden - von Ragnar von Ceres und den schwarzen Merkurdiamenten fehlt aber jede Spur. Noch während Gloria Galaxis sich erholt und Andys Beschädigungen repariert werden, erhält sie die Nachricht, daß eine zwielichtige Gestalt in der Luna-Bar die Merkur-Diamanten verkaufen wolle.

Folge 9 (2.8.1974):
Ohne Andy, der sich immer noch in "Reparatur" befindet, sucht Gloria die Luna-Bar auf. Dort wird sie von einem zunächst namenlosen schleimigen Charmeur ("bezaubernd schöne Frau") angesprochen, der sie recht durchsichtig umgarnt und aushält. Er spendiert ihr einen "Orion-Flip nach Art des Hauses", der nicht gänzlich überraschend mit einem Betäubungsmittel - Hypnosan - versetzt ist und Gloria außer Gefecht setzt (erneut muß man die Frage nach den angeblichen Qualitäten "Uris" Top-Agentin stellen - wer sich so dämlich im Alleingang dieser Gefahr aussetzt und hinter´s Licht führen läßt, der verdient die vorzeitige Entlassung in den ewigen Ruhestand, um den Platz für einen besser qualifizierten Agenten freizumachen).

Folge 10 (16.8.1974):
Gloria erfährt, daß ihr Entführer, der sich als "John Smith" vorstellt, für die Terra-Müll-Company arbeitet, die mit der marsianischen Unsterblichkeitsdroge unglaubliche Geschäfte machen will. Trotz Folter beantwortet Gloria die auf die Forschungen von Keinstein zielenden Fragen nicht - weil sie keine Antworten kennt. "Smith" glaubt ihr, will sie aber dadurch beseitigen, indem er sie in der Müllrakete "PVC-211" in Richtung Sol schießen läßt, um sie dort wie Müll in der Sonne zu entsorgen (was, wie sich der Eindruck verdichtet, durchaus auch im Interesse des Geheimdiensts der Terranischen Förderation liegen würde, da ein wirklich guter Geheimagent wie etwa James Bond schon längst einen Weg gefunden hätte, sich zu befreien und den Bösewicht auszuschalten).

Folge 11 (30.8.1974):
Gloria Galaxis befindet sich gefesselt in der Müllrakete "PVC-211" der Terra-Müll-Company, die in wenigen Sekunden zu ihrer Reise ohne Wiederkehr - Ziel: Sol - starten wird. Der von "Orion" geklaute Countdown zählt herunter, die Rakete startet. Raumadmiral Stevenbaker wird von der Raumüberwachung Luna Port auf diesen nicht genehmigten Start aufmerksam gemacht. Er vermutet sogleich, daß sich Gloria in der Müllrakete befindet, und untersagt deren Abschuß. Der mittlerweile reparierte Androide Andy hat die Idee, sie mit einem Kollisionsmanöver vom Kurs auf Sol abzubringen. Er erklärt sich bereit, den neuen "superschnellen Schlachtkreuzer" der Vereinigten Raumflotte der Space Force, von dem ihm Raumadmiral Diefenbaker berichtet, zu be"mannen", da dies für einen Menschen auch aufgrund der erforderlichen enormen Beschleunigung ein Todeskommando wäre, und tauft dieses neue, noch unerprobte Raumschiff (das als "Schlachtkreuzer" unglaublicherweise von einem einzigen "Mann", wenn aucb einem Androiden, gesteuert werden kann) auf "Andromeda 3".

Folge 12 (13.9.1974):
Leider habe ich diese Folge (als einzige) verpaßt. Vielleicht hat sie aber ein anderer der damaligen Hörer aufgezeichnet und kann mir eine Zusammenfassung geben.
Der einleitenden Zusammenfassung der Vorgeschichte aus Folge 13 ist aber zu entnehmen, daß der Androide Andy die "Andromeda 3" übernommen und auf den Kurs zu Sol bzw. der Müllrakete gebracht hat und Gloria Galaxis (endlich einmal wie eine Top-Agentin handelnd) sich ihrer Fesseln entledigen und in den Kontrollraum der Müllrakete "PVC-211", die sich unaufhaltsam Sol nähert, vordringen konnte.

Folge 13 (27.9.1974):
Aufgrund der erreichten Sonnennähe nimmt die Hitze im Kontrollstand der Rakete so zu, daß Gloria nahezu handlungsunfähig wird. Der Androide Andy ist mit der neuen "Adromeda 3" aber endlich der Müllrakete so nahe gekommen, daß er mit Gloria Funkkontakt (über eine in einer typischerweise unbemannten Müllrakete wundersamerweise eingebaute Funkanlage) aufnehmen und mit ihr die Rettungsaktion absprechen kann. Er fängt die Rakete "PVC-211" in einem Traktorstrahl, "öffnet" sie mit dem Laser und Gloria Galaxis kann unter Benutzung eines (in einer typischerweise unbemannten Müllrakete wunderbarerweise vorhandenen) Raumanzugs in die "Andromeda 3" umsteigen (mit mittlerweile beginnender Langeweile nimmt man zur Kenntnis, daß Gloria erneut nur durch Andys Hilfe ihrem verdienten Schicksal entgeht). Andy informiert unsere Titelheldin über die Hintergründe ihrer Rettung und teilt ihr mit, daß der verschwundene Wissenschaftler Timotheus Keinstein wieder aufgetaucht sei. Sie befiehlt "Dann auf zum Mars!".

Folge 14 (11.10.1974):
Gloria und Andy kommen in Marsiana an, der früheren Hauptstadt des Mars, die von den ersten menschlichen Mars-Siedlern angelegt wurde. In der Daimos-Bar schlägt die Stimmung hohe Wellen und Gloria probiert den dort ausgeschenkten uralten Wein der Ur-Marsianer. Ihre Erkundigungen nach Timotheus Keinstein sind zunächst erfolglos, stoßen beim Wirt aber auf Mißtrauen (ein weiterer Beleg für die offenbar unsägliche Qualität und Eignung Glorias als "Geheim"agentin).

Folge 15 (25.10.1974):
Die mittlerweile durch den uralten Marswein (und wohl sowohl hemmungsloser wie hirnloser Zecherei bei zugleich fehlender Trinkfestigkeit, wie sie aber alle gute Geheimagenten auszeichnet) reichlich angetrunkene Gloria Galaxis ignoriert die Bedenken Andys, dem einiges an der Bar und an dem Verhalten des Wirts verdächtig vorkommt (auch dies wäre, wie jeder weiß, etwa James Bond niemals passiert - überdies hätte der die Trunkenheit allenfalls nur vorgetäuscht). Es gelingt ihnen aber, bei einem Überfall, der offenbar ihre Gefangennahme zum Ziel hat, aus der Bar zu entkommen und sich in den Ruinen der Altstadt von Marsiana zu verstecken. Dort treffen sie auf einen der wenigen noch lebenden Ur-Marsianer, der ihnen helfen will.

Folge 16 (15.11.1974):
Der Marsianer - er läßt sich "356" nennen und behauptet, 20.000 Jahre alt zu sein, - erklärt Gloria und Andy, daß er sie schon einige Zeit beobachtet habe und sie vor den Häschern der Terra-Müll-Company in Sicherheit bringen wolle. Sie erfahren, daß die Ur-Marsianer vor 100.000 Jahren das Geheimnis der Unsterblichkeit entdeckt hatten. Dies führte zu Dekadenz und ihrem weitgehenden Aussterben. Ihre Regierung habe deswegen alle Unterlagen darüber vernichten lassen, aber einzelne Abweichler hätten sich widersetzt und diesen sei Timotheus Keinstein auf der Spur. Dann erhält er den telepathischen Hilferuf eines seiner Brüder, der sich in Lebensgefahr befinde, und bittet Gloria und Andy um Hilfe.

Folge 17 (29.11.1974):
Der Marsianer 356, Gloria Galaxis und Andy kämpfen sich durch einen Marssturm zum Aufenthaltsort des um Hilfe rufenden anderen Marsianers. Dort werden sie bereits von dem bewaffneten Timotheus Keinstein erwartet, der zur Entzifferung der aufgefundenen alt-marsianischen Unterlagen marsianischer Hilfe bedarf (erneut läuft Gloria hilflos in eine Falle, aus der sie sich nicht aus eigener Kraft befreien kann). Keinstein erweist sich überraschend als illoyaler Verräter, offenbar "umgedreht" von der Terra-Müll-Company. Um seinen Bruder und (die offenbar völlig hilflose) Gloria zu schützen ist der Marsianer 356 bereit, an der Entzifferung der alten Unterlagen über die Unsterblichkeitsdroge mitzuhelfen.

Folge 18 (13.12.1974):
Gloria und Andy finden heraus, daß Keinstein mit Verena Antova zusammenarbeitet, die als Agentin der Terra-Müll-Company beim Geheimdienst-Chef Raumadmiral Uranus Stevenbaker spioniert. Zufällig löst Andy aber mit den Worten "Morgen taut er vielleicht wieder auf." den Psycho-Block, mit dem die Terra-Müll-Company Keinstein versehen und "umgedreht" hat (wie gewöhnlich wird das "beste Pferd" Gloria auch hier wieder einmal von Andy gerettet, auch wenn es dieses Mal nur ein Zufall war). Nach dadurch bewirkter Aufhebung des posthypnotischen Befehls ist Keinstein wieder er selbst und erkennt, auf welche Seite er gehört. Zugleich kann der Marsianer 356 die Unterlagen entziffern und teilt den Terranern mit, daß sich die letzte noch erhaltene Probe des marsianischen Unsterblichkeitsdroge auf dem Jupitermond Ganymed befindet. Gloria, Andy, Timotheus Keinstein und der Marsianer 356 machen sich (vermutlich mit der "Andromeda 3") auf den Weg.

Folge 19 (27.12.1974):
Auf Ganymed eingetroffen gelingt es dem Marsianer 356, das geheime Tor zum Felsendom zu öffnen. Plötzlich erklingt eine Stimme, die unsere Helden willkommen heißt. Sie identifiziert sich als "Wächter des Alls" und gibt vor, zu wissen was unsere Helden suchen. Die Stimme gibt sich als ein Automat zu erkennen, der vor langer Zeit von einem Volk aus dem Zentrum der Milchstraße erbaut wurde. Dieses hatte u.a. den Mars kolonisiert. Diese zunächst erfolgreiche Kolonie kam durch die Entdeckung der Unsterblichkeitsdroge und Mißachtung der Warnung des Wächters aber auf die schiefe Bahn. Die Wächterstimme warnt auch Gloria und Timotheus als Vertreter der Menscheit, nicht das gleiche Schicksal wie die Marsianer zu erleiden, und die letzte noch erhaltene Probe der Unsterblichkeitsdroge, die von Wissenschaftlern des Mars hier deponiert worden war, nicht in Besitz zu nehmen.

Folge 20 (10.1.1975):
Im Felsendom auf Ganymed kommt es zum Showdown zwischen Gloria Galaxis und Timotheus Keinstein einerseits und der bösen Verräterin Verena Antova andererseits. Nachdem der "Wächter des Alls" Gloria und Timotheus das Geheimnis der Unsterblichkeit offenbart hat, liegt die Ampulle mit der letzten erhaltenen Probe der marsianischen Unsterblichkeitsdroge greifbar nahe vor unserer Heldin. Aber noch bevor sich Gloria entscheiden kann, ob sie auf das Abraten der Wächterstimme und des Marsianers 356 hören oder für die Menschheit von dieser Ampulle und damit dem Geheimnis der Unsterblichkeit Besitz ergreifen soll, taucht überraschend die perfide Verena Antova auf. Es kommt neben an Keinstein gerichteten Avancen der - wie erwähnt vermutlich höchst attraktiven - Verräterin Antova zu einem kurzen Wort- wie Laserschußwechsel, der sowohl zum Tode des Marsianers und Verena Antovas (die ebenfalls nicht durch die sich auf hilflose Drohungen beschränkende Geheimagentin Gloria Galaxis ausgeschaltet wird sondern durch Timotheus Keinstein) als auch zur Zerstörung der Ampulle mit dem Unsterblichkeitsserum und damit zum Ende der Hörspiel-Serie führt:

"Ob sich jedoch im Privatleben unserer Titelheldin aufgrund der Begegnung mit Timotheus Keinstein etwas geändert hat, vermag auch der Chronist nicht mehr zu sagen ...."

"Das waren die unglaublichen Abenteuer der Weltraumagentin Gloria Galaxis. Leider verliert sich von hierab der Faden ihrer Geschichte im Dunkel der Zeiten. Möge uns dauerhafte Geduld beschieden sein, um auf den ehrlichen Finder warten zu können."

Abschließend noch der vorsorgliche Hinweis, daß alle Rechte an "Gloria Galaxis" vermutlich beim HR liegen und die hiesigen Zitate in Einklang mit § 51 UrhG erfolgen. Das Hintergrundbild "M51 Hubble Remix" stammt aus der NASA-Bildergallerie. Weitere und zusätzliche Informationen sind willkommen.

counter

© 2012 - 2017 by RA Dr. M. Michael König | postmaster@drkoenig.de | Stand: 15.10.2017

Revisit this page