Dr. König´s Märklin-Digital-Page


Projekt: Paternoster

Am Anfang war ...

... der Sachzwang, daß ich aufgrund der räumlichen Gegebenheiten keine großflächige Anlage aufbauen kann. Es stellte sich mir die Frage, wo und wie ich Loks und Wagen - die ja die Tendenz der Vermehrung besitzen - relativ staubsicher aber ohne manuelle Transport- und Aufgleismaßnahmen lagern kann. Als begeisterter Benutzer eines der wenigen noch im Betrieb befindlichen Paternoster (beim Oberlandesgericht Frankfurt) sah ich dieses Prinzip als die optimale Lagerstätte an: Er nimmt wenig Platz in Anspruch - an der Wand nur eine Fläche von 1 qm bei einer Tiefe von etwa 20 cm -, erlaubt einen relativ schnellen Zugriff auf das rollende Material und schien mir auch für einen mit derartigen mechanischen Arbeiten weniger erfahrenen Bastler wie mir noch mit erträglichem Aufwand realisierbar. Denn der Kauf kommerzieller Geräte scheidet aus, da ein solches Gerät ca. DM 5.000,- kostet. Auch wenn der Preis durch die aufwendige Konstruktion sicherlich gerechtfertigt sein wird, steht dies - nicht nur - für mich für einen besseren Lok- und Wagenschuppen aber außerhalb jedweder Diskussion.

Idee

Um statt vieler mißverständlicher Worte unmißverständlich zu verdeutlichen, worum es geht, habe ich die prinzipielle Konstruktion skizziert (exemplarisch mit nur einer Gondel, die gerade befahren werden kann). Fachleute mögen mir die diversen zeichnerischen Mängel nachsehen - aber auch als Anwalt kann man nicht alles können.

Also: Es gibt zwei Achsen, oben und unten. Ihre Länge beträgt etwas mehr als 1 m. Natürlich sind sie irgendwo/-wie nach "hinten" gelagert (das ist im Bild nicht zu sehen; Zufahrtsgleis und Antrieb habe ich der besseren Übersichtlichkeit wegen ebenfalls nicht eingzeichnet). Sie tragen jeweils links und rechts ein Zahn-/Kettenrad mit ca. 18cm Durchmesser; die Räder sitzen fest auf der Achse. Über die Kettenräder laufen synchron vertikal zwei (Fahrrad)Ketten. An diesen sind ca. 20 Gondeln drehbar aufgehängt, und zwar so, daß der Schwerpunkt der Gondel unter der Kette ist, der Gondelboden also aufgrund der Schwerkraft immer nach unten weist. Die Gondeln haben eine Länge von 1 m; in ihnen sind entsprechend Gleise verlegt. Der Durchmesser der Kettenräder - ca. 18 cm - und die Höhe der Gondeln ca. 7,5 cm - sind so aufeinander abgestimmt, daß die Gondeln ober über die Achse der Kettenräder "gehoben" werden. Die Zufahrt erfolgt unten, wenn die Gondel auf dem tiefsten Punkt ihrer Fahrt senkrecht unter der unteren Achse angekommen ist. Dann ist nämlich weder eine Kette noch ein Kettenrad im Weg.

Probleme

Das klingt ja alles recht simpel. Geht man aber ins Detail, so stößt man auf eine Vielzahl von Problemen und Problemchen, die überwiegend mit der Materialbeschaffung zu tun haben. Mangels entsprechendem Werkzeugpark und einschlägigen Fähigkeiten bin ich - wie sicherlich auch viele andere - nämlich darauf angewiesen, die wesentlichen und insbesondere für ein sicheres Funktionieren unbedingt maßhaltigen Teile aus industrieller Fertigung zu kaufen. Als Elektronikbastler bin ich gewohnt, in Katalogen blättern und für jedes Problem passende Bauteile finden zu können - und stellte mir die Beschaffung der entsprechenden Teile daher recht einfach vor.
Dies ist hier aber nicht der Fall - so bereitet schon z.B. die Beschaffung eher banaler passender Zahn-/Kettenräder erhebliche Probleme. Da sich der finanzielle Aufwand in Grenzen halten muß, kommt der Erwerb hochwertiger Zahnräder aus dem Maschinenbau- oder auch dem Fahrradbereich für DM 50,- und mehr je Stück nicht in Betracht; nur wo findet man ganz einfache Zahnräder aus Stahl für Fahrradketten mit einem Durchmesser von ca. 18 cm? Das Abklappern von Sperrmüll, Heimtragen ausrangierter Fahhräder und deren Ausschlachten ist nur bedingt eine Lösung - bis sich so vier identische Zahnräder in der passenden Größe angesammelt haben, können schon Jahre vergehen.
Ähnlich schwierig scheint die Aufhängung der Gondeln an der Kette zu sein. Der glückliche Besitzer eines umfassenden Maschinenparks fertigt sich die Teile leicht mit der erforderlichen Präsizion selbst; der typische Bastler schaut aber in die Röhre. Es sind also Improvisationen mit gängigen Industrieprodukten gefragt, wobei die Problematik m.E. auch ist, daß der Bastler nicht weiß, was es alles gibt und er zweckentfremden bzw. verwenden kann.

Brainstorming

Da sich nach entsprechenden Anfragen, Antworten und Diskussionen gezeigt hat, daß dieses Projekt doch für eine erstaunliche Zahl von Modelleisenbahnern interessant zu sein scheint und die Wahrscheinlichkeit für optimale Lösungen für jedes Problemchen mit der Zahl der - fachlich versierten - Gehirne, die sich hierüber Gedanken machen, drastisch ansteigt, habe ich mich entschlossen, dieses Projekt nicht erst als fertige Bauanleitung zu publizieren sondern bereits im Projektstadium in die Öffentlichkeit zu treten. Ziel sollte sein, durch gemeinschaftliches Nachdenken pp. die sich bei der Konstruktion ergebenden Probleme zu lösen, um so eine auch für den nur durchschnittlich augestatteten und befähigten Bastler umsetzbare Konstruktion ohne teure Spezialteile zu erreichen.

Ich möchte versuchen, das Projekt in Themenkomplexe zu gliedern und den jeweiligen Stand der Diskussion bzw. erzielte Ergebnisse aktuell zusammenzufassen. Nachfolgend die bislang angedachten Bereiche:

  • Aufhängung an der Kette 18.7.1998
  • Aufbau und Aufhängung der Gondel 18.7.1998
  • Zufahrt und Gondelfixierung 18.7.1998
  • Zahn-/Kettenräder und Antrieb 18.7.1998
  • Steuerung 18.7.1998

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    © 1998 by Dr. M. Michael König | Antoniter-Weg 11 | 65843 Sulzbach/Ts. | Kontakt | Stand: 18.7.1998

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